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Rund um den VW T4
syncro
Eine Exklusivausgabe für den
Rund um den VW T4
syncro
So mancher Bulli-Fan
wird von einer hartnäckigen Pseudo-Krankheit heimgesucht, die er weder durch
Medikamente noch durch ärztliche Behandlungen kurieren kann, - der Syncro-nitis. Das Krankheitsbild steigert sich vom einfachen
Nasenschnaufen bis zu fiebrigen Temperaturen, bei denen schüttelfrostähnliche
Begeisterungswellen Halluzinationen von fernen Wüstenlandschaften und
Reiseabenteuern hervorrufen.
Nicht
Rauschgift noch Wasserpfeife oder Fata Morgana lösen diese kranke Sucht aus, -
nein es ist die Legende vom allradangetriebenen Bulli. Seit September 1985 haben
ganze Generationen von fernreisesüchtigen Globetrottern im T 3 syncro den Bulli
mit wimmerndem Motörchen entlang der Panamerikana, der Seidenstrasse oder den
Jauffenpass hoch getrieben.
(Foto: Herbert Eulenbach, Auf dem Apache Trail,
Arizona)
Allradantrieb
/ Four Wheel Drive (4WD) / All Wheel Drive / 4 x 4, d.h. 4 angetriebene Räder
alleine schaffen noch keine Geländegängigkeit.
Hierzu ist noch eine Vielzahl von Eigenschaften zu beachten. Dies sind u.a.:
Der T 3 -16“ syncro war auf eine fahrzeugspezifische optimale Geländegängigkeit ausgelegt und verfügte über ein höher gelegtes Fahrwerk, besonderen Unterbodenschutz, Differenzialsperren vorne und hinten sowie über ein 4-Gang-Getriebe mit kurz ausgelegtem Geländegang. Auch heute noch werden gut erhaltene T 3 syncros angeboten. Als Spezialist auf diesem Gebiet hat sich der wüstenerfahrene Bernd Jaeger einen Namen gemacht. Neben Gebraucht-syncros bietet er für den T 3 syncro leistungsgesteigerte Tdi-Motoren, Auflastungskits, Geländebereifung – sowie für den Extremeinsatz einen zuschaltbaren 4 x 4 –Antrieb an. Kontakt: Internet:
www.syncro-bernd-jaeger.de E-mail:
bernd_jaeger2@hotmail.com Tel.:
05674 / 4796 Fax:
05674 / 4768 Volkswagen
war lange einziger Anbieter eines voll ausgestatteten, allradangetriebenen
Campingbusses. Dessen Wohnkomfort gegenüber einem Geländewagen mit Dachzelt hält
auch heute noch einen Bedarf an T 3 syncros aufrecht, - für den noch stolze
Preise gezahlt werden.
Mit dem T 4 war zunächst alles vorbei. Das T4 syncro-Fahrwerk unterscheidet sich in der von VW angebotenen Serienversion nicht von der Strassenversion. Doch nach Jahren geländegängiger Enthaltsamkeit lebt die Legende fort; VW stellt den T4-16“-syncro vor und Zubehörfirmen bieten höher gelegte, verstärkte Fahrwerke an.
(Quelle: OFF ROAD, 11/01, Foto Friedrich Schmidt) Friedrich
Schmidt demonstrierte kürzlich in Algerien, dass eine Wüstentour mit dem T4
syncro auch ohne Fahrwerksmodifikation möglich ist. Dank Absenkung des
Reifendruckes und Dünenauffahrten mit Schwung hält der Bulli im Verbund mit
echten Geländewagen Schritt. Auch
wenn der T 4 syncro nicht mehr die Bedeutung eines T 3 syncros unter den
Fernreisemobilen erreicht, schneidet er im Vergleich mit der allradangetriebenen
Konkurrenz recht gut ab. Stand früher die Bezeichnung „JEEP“ allgemein für
einen Geländewagen, füllen Allradfahrzeuge
heute diverse Nischen. Eine Übersicht zeigt die nachfolgende Tabelle: ÜBERSICHT
ALLRADFAHRZEUGE
Der T
3 syncro Campingbus wurde von seinen Verehrern unter dem Zugeständnis
einiger Kompromisse (z.B. Robustheit, Motorstärke) vor allem mit der Gruppe der
Expeditionsfahrzeuge assimiliert. Der T 4 syncro
Campingbus hält zunächst nur mit der Gruppe der Soft SUVs mit. Dennoch
kann sich sein Allrad-System sehen lassen.
Skizze: Herbert Eulenbach Herkömmliche
SUVs als auch Geländewagen verfügen über einen zuschaltbaren Allradantrieb
(Klauenkupplung). Die modernen SUVs sind meist mit einer Visco-Kupplung ausgerüstet.
Einzeln durchdrehende Räder werden über einen elektronischen Bremseingriff ähnlich
einer mechanischen Differenzialsperre geregelt. Überdies werden elektronische
Eingriffe zur Leistungsregelung (Erhöhung der Anfahrdrehzahl) oder in das
Bremssystem beim Bergabwärtsfahren angeboten (Hill Descend Control). Auf eine
Getriebeuntersetzung wird meist verzichtet. Auch die Hinterräder
des T4 syncro werden über das Prinzip der schon aus dem T 3 syncro bekannten
VISCO-Kupplung bei Schlupf der Vorderräder angetrieben. Hierin unterscheidet er
sich kaum von den modernen SUVs. Zusätzlich verhindern ein elektronisches
Sperrdifferenzial (EDS) das Durchdrehen eines der Vorderräder. Die Hinterräder
werden mittels eines manuell zu betätigenden mechanischen Sperrdifferenzials im
Bedarfsfalle blockiert (Sonderzubehör). Als Leckerbissen verfügt der T 4
syncro über einen bei Rückwärtsfahrt gesperrten Freilauf! In dieser
hervorragend abgestimmten Kombination fährt der T 4 syncro bei Eis und Schnee
manchem echten Geländewagen auf und davon, - leider zunächst nur auf der
Strasse.
Prinzip: Antrieb des T 4 syncro
Skizze:
Herbert Eulenbach Lange
blieb die Sehnsucht nach einer Wiederauflage des T 3 syncro in geländegängiger
Version ein Traum. Erst die Initiativen von Zubehörfirmen wie „projekt zwo“
oder „LAPP-Expedition“ heben den T 4 syncro auf Stelzen. Spezielle Feder-/Dämpferkombinationen
ermöglichen eine Erhöhung der Bauchfreiheit um bis zu 40 mm. In Verbindung mit
Geländereifen der Größe 215 / 75 R 15 addieren
sich weitere 20 mm auf eine stolze Bauchfreiheit von 240 mm, - mehr als
bei vielen Geländewagen.
(Quelle:
Geländewagenmagazin, Juli 2000) Auch Volkswagen
hat nach ca. 10 Jahren Produktion des T 4 syncro endlich den Ruf der Nische nach
Freiheit und Abenteuer vernommen und bietet ein 16“-Fahrwerk an. Federn und Dämpfer
werden dem Transporter entnommen (ca. 30 mm höher als die Caravelle-/ Multivan-/California-Langnasen-Versionen).
Das mit härter zubeissenden Bremsen versehene 16“-Fahrwerk bringt gegenüber
der 15“- Grundversion keine Erhöhung der Bodenfreiheit, da Strassenreifen der
Dimension 215/60 R 16 zum Einsatz kommen. Obwohl VW einen Werbegag mit Eintrag
in das Guinness-Buch der Rekorde durchzog und die Panamerikana mit einem
Multivan syncro von Alaska bis Feuerland in 15 ½ Tagen entlang donnerte, wird
auf eine breite Umsetzung verzichtet. VW bietet für ca. 7.000 € Aufpreis auf
den Strassen-syncro ein ALLROAD-taugliches Sondermodell PANAMERIKANA an
(Lederausstattung kostet zusätzliche 3.000 €).
Fotos:
Herbert Eulenbach, unterwegs auf Korsika Angesichts dieser Preise bleibt dem fernwehleidenden Bulli-Fan nur der Rückgriff auf die Zubehörfirmen. Diese verleihen ihm zumindest eine echte ALLWEGETAUGLICHKEIT. Wenn auch mittleres bis schweres Gelände selbst für den „aufgemotzten“ T 4 syncro tabu bleiben, locken doch ferne Pisten und Wege, erkundet zu werden. |